Eine Patchworkfamilie hat ihre eigenen Regeln und Herausforderungen. Denn keine Patchworkfamilie gleicht der anderen.
Am liebsten wollen wir nun alles richtig machen, haben wir doch eine neue Liebe gefunden und wünschen uns eine gemeinsame Zukunft.
Gerade am Anfang besteht die Gefahr, die Herausforderungen zu leicht zu nehmen. Über kleinere und etwas größere Probleme sehen wir hinweg und denken, dass wir das schon irgendwie hinkriegen.
Wir müssen uns aber bewusst machen, dass es viele Konfliktherde gibt, die geklärt werden müssen. Denn von alleine regelt sich das nicht. Und besser lösbar werden Konflikte durch wegschauen und nichts tun auch nicht.
Es ist dabei egal, ob sich Stiefgeschwister in Revierkämpfe verstricken oder Festtagsrituale nicht unter einen Hut zu bekommen sind.
Ihr als neues Patchworkpaar müsst viel miteinander reden, um euch zu Erziehungsfragen und Familiengewohnheiten auszutauschen und eine gute Lösung/passende Kompromisse für euch alle zu finden.
Ein anderer wichtiger Punkt ist die Sitzordnung am Tisch. Dieses Thema wird oft unterschätzt. Dabei ist es sinnvoll, wenn ihr als Eltern die Sitzordnung festlegt. Und dabei gilt es die familiensystemischen Gesetze zu beachten.
Alleine durch die passende Sitzordnung können schon viele Revierkämpfe vermieden werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die neuen Beziehungen untereinander klar definiert sind. Der neue Partner ist der Stiefvater und nicht der Vater (dies gilt, wenn die leiblichen Eltern noch leben). Möchte der Mann nun ein zweiter Vater sein konkurriert er mit dem leiblichen Vater. Und dabei kann er nur verlieren.
Möglich und schön ist es, wenn der Stiefvater ein väterlicher Freund ist, der aufpasst, dass sein Stiefkind sich gut entwickelt und ihn auf dem Weg zum Erwachsen werden begleitet.